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Das Leben auf dem Supitar

von Zoe Nora Luna Wolf

Auf dem Supitar leben nicht so viele Menschen wie auf der Erde. Die Wesen dort heißen Schlaumeier und sind alle dunkelgrün. Die Schlaumeier sind alle einen Meter groß und haben das gleiche Aussehen. Keiner von ihnen hat Haare. Schlaumeier haben eine besondere Fähigkeit: Sie können in die Vergangenheit schauen. Das hilft ihnen sehr, weil sie sich viele Dinge von den Menschen abgeschaut haben, die bereits ausgestorben sind.

Der Supitar besteht aus einem sehr großen Stein. Deshalb hat der Supitar auch nicht so eine starke Anziehungskraft. Das heißt, wenn die Schlaumeier springen, dann springen sie viel höher, als ein Mensch das je getan hat. Auf dem Supitar gibt es noch etwas Ungewöhnliches: Jeder Schlaumeier besitzt einen eigenen Kasten. Der Kasten ist aus Lehm und ist ungefähr so groß wie eine Sechszimmerwohnung. In dem Kasten gibt es Innenwände.

Der Supitar ist in zwei Hälften aufgeteilt und in der Mitte befindet sich eine Grenze: Auf der einen Seite wohnen die Schlaumeier und auf der anderen Seite gibt es Geschäfte, Fahrradläden und vieles mehr. Neben den Geschäften gibt es Sportplätze. Dort machen die Schlaumeier Sport. Der Supitar besteht aus mehr Land als Wasser. Der größte Teil des Landes besteht aus Sand. Die Kästen, in denen die Schlaumeier wohnen, sinken in dem Sand aber nicht ein, weil unter jedem Kasten eine große stabile Platte liegt, die das verhindert. Die Schlaumeier haben fast alles von den Menschen übernommen, aber eine Sache nicht: Das sind die Autos. Sie haben sich Rollbretter mit sehr großen Traktorreifen gebaut, damit sie in dem Sand nicht untergehen können. Auf dem vorderen Rand des Rollbretts haben sie eine Scheibe gebaut, damit ihnen der Sand nicht die ganze Zeit von den Reifen auf das Rollbrett fällt.

An einem ganz normalen Tag, als die Sonne schien und keine einzige Wolke am Himmel zu sehen war, gingen sehr viele Schlaumeier einkaufen oder auch Sport machen. Genau an diesem Tag passierte es: Es gab ein Seitenbeben. Es war so stark, dass es sich über den gesamten Planeten zog und diesen in zwei Hälften riss. Die Schlaumeier waren sehr froh darüber, dass niemand dabei gestorben war. Aber von diesem Tag an war trotzdem alles anders, weil das Seitenbeben den Planeten durchtrennt hatte. Die Schlaumeier wussten erst nicht, was sie machen sollten, denn sie waren ja getrennt von den Schlaumeiern auf der anderen Hälfte des Planeten. Da kamen die Schlaumeier auf beiden Seiten auf eine Idee: Sie bauten auf die Seite mit den fehlenden Einkaufsläden solche Läden auf und auf die Seite mit den fehlenden Kästen neue Kästen –  und zwar mehr und mehr. Sie bauten sehr schnell und es gelang Ihnen, damit eine Verbindung zu dem zweiten Teil des Planeten herzustellen. Anfangs kamen die Schlaumeier mit den Rollbrettern und einem schnell gebauten Flugmotor noch von einer Seite zur anderen des Supiter. Aber die Teile drohten, mehr und mehr auseinanderzutreiben. Den Schlaumeiern war klar, dass sie bald nicht mehr von der einen Seite zur anderen kommen würden. Sie versuchten, noch vor dem endgültigen Auseinanderbrechen des Planeten gleich viele Schlaumeier auf beiden Seiten zu verteilen und schafften das auch. Auch die Rollbretter wurden gleichmäßig aufgeteilt. Kurz bevor sie keine Verbindung mehr hatten, gab es noch ein großes gemeinsames Fest, bei dem sie viele Spielzeuge für Kinder aufbauten.

Als der Planet endgültig auseinanderbrach, nannten sie den einen Teil Supitar I und den anderen Supitar II.

Alle Schlaumeier lebten auf ihren jeweiligen neuen Planeten fantasievoll und glücklich bis an ihr Lebensende! Sie erzählten ihren Kindern jeden Abend von dem Ereignis des Seitenbebens.

Hannover, 27. Juni 2020